Hedwig, Ele und die anderen ... Der Heyermanns Hof gibt geretteten Hühnern ein Zuhause

Vor fast zwei Jahren wurde das Team der Soziotherapeutischen ASB-Einrichtung Heyermanns Hof durch einen Fernsehbericht auf die Organisation „Rettet das Huhn e. V.“ aufmerksam. Jetzt sind einige Hühner auf dem Freigelände hinter dem Haus eingezogen.

„Rettet das Huhn“, das sind Menschen, die in ihrer Freizeit Legehennen aus Massentierhaltung übernehmen und an tierliebe Menschen vermitteln, die diesen Tieren ein artgerechtes, erfülltes Hühnerleben schenken möchten. Wenn die Legeleistung nachlässt, sind die Tiere 16-17 Monate jung. Sie sind dann nichts anderes mehr als Abfallprodukte der Eierindustrie, werden als wertlos betrachtet, entsorgt und durch Junghennen ersetzt. So sterben jedes Jahr unglaubliche 45 Millionen Legehennen allein in Deutschland. Jährlich können ca. 10.000 Hennen von „Rettet das Huhn“  übernommen und damit vor der Schlachtung gerettet werden.
Von der Idee, einige dieser Hühner am Heyermanns Hof aufzunehmen, bis zum Einzug der neuen Mitbewohnerinnen verging noch einige Zeit. Ein Stall musste gebaut und ein Auslauf eingezäunt  werden. Für den Anfang sollten  es erst einmal nur fünf Hühner sein, mit der Option, fünf weitere aufzunehmen, wenn es mit der Versorgung der Tiere hier im Hause gut klappen sollte.

Nach etwa einem Jahr war es dann so weit. An einem vereinbarten Treffpunkt in Mülheim konnte das Team „seine Hühnchen“ in Empfang nehmen. Der Anblick der Tiere, die offensichtlich Schlimmes erlebt hatten, ging allen Beteiligten sehr zu Herzen. Aber im Heyermanns Hof sollten es die fünf Hennen ja von nun an besser haben. Von den fünfen hatte nur eine ein annähernd  normales Gefieder. Die anderen waren mehr oder weniger zerrupft, eine war sogar fast nackt.
Im Freigelände am Heyermanns Hof angekommen, präsentierten sich die Hühner allerdings bald als eine lustige und lebensfreudige Bande. Zunächst hielten sie sich nur im Stall auf und schauten ungläubig durch die offene Tür nach draußen. Nach wenigen Tagen traute sich eines nach dem anderen hinaus auf die Wiese. Alles war schließlich neu. Nach über einem Jahr ohne Tageslicht, in furchtbarer Enge und bei dem Lärm von tausenden Artgenossen,  konnten sie nun endlich Sonne auf dem Gefieder und Gras unter den Krallen spüren.

Obwohl die Tiere bisher vermutlich keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, zeigen sie Vertrauen zu den Mitarbeitern und Bewohnern des Heyermanns Hof und laufen jedem, der auf ihre Wiese geht, erwartungsvoll entgegen. Ergotherapeutin Helga Schiffmann sagt heute: „Die Hühnchen haben sehr viel Abwechslung und Leben in unseren Garten gebracht. Es macht einfach Spaß ihnen zuzusehen. Ihr Vertrauen und ihre Zutraulichkeit erreichen unsere Herzen und stimmen uns nachdenklich.“ Sie denkt seitdem oft an ein Zitat von Horst Stern:  „Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt. Doch die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.“

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