Sonderpflegebereich außerklinische Beatmung
Die Ursachen für ein Wachkoma oder eine dauerhafte Beatmungspflicht bei jüngeren und älteren Menschen sind vielfältig und die Herausforderungen, die die Betreuung und Versorgung dieser Betroffenen an eine Pflegeeinrichtung stellen sind groß.
Während beatmungspflichtige Patienten früher lange Zeit in Krankenhäusern versorgt werden konnten, werden sie heute schnellstmöglich in die häusliche Umgebung oder eine spezialisierte Pflegeeinrichtung entlassen. Da gerade die technische Betreuung zuhause oft ein Problem ist und die notwendige Pflege rund um die Uhr selten gewährleistet werden kann, wird der Sonderpflegebereich des Arbeiter-Samariter-Bundes intensiv nachgefragt. Im ASB Begegnungs- und Pflegezentrum Holsterhausen werden beatmungspflichtige Bewohner in einem eigenen Wohnbereich mit zehn Plätzen betreut und gepflegt, der modernste Beatmungstechnik mit einer möglichst angenehmen Wohnumgebung kombiniert. Neben den baulichen Voraussetzungen legt der Verband aber auch viel Wert auf die Schulung von Mitarbeitern und Leitungskräften in diesem sensiblen Pflegebereich.
Durch das Zusammenwirken von professioneller Pflege und intensiven Therapieangeboten konnten schon mehrfach Bewohner wieder von der Beatmung entwöhnt und in ein weitgehend normales Leben in der eigenen Wohnung entlassen werden. Die Information und Begleitung der Angehörigen gehört also ebenfalls zu den wichtigen Aufgaben der spezialisierten Einrichtung. Zu den Anforderungen gehört neben pflegerischen Verrichtungen aber auch der intensive Kontakt zu den Fachfirmen für die Beatmungstechnik und den beteiligten Medizinern. Der Pflegebereich des ASB für beatmungspflichtige Bewohner arbeitet eng mit den umliegenden Fachärzten und Spezialkliniken zusammen.
Sonderpflegebereich für junge Pflegebedürftige
Mit einem eigenen Wohnbereich im modernen ASB Begegnungs- und Pflegezentrum Herne-Mitte widmet sich der Arbeiter-Samariter-Bund einer Gruppe von Bewohnern, die in der stationären Pflege lange nicht oder nur unzureichend versorgt wurden: jungen Menschen, die aufgrund eines Unfalls oder einer neurologischen Erkrankung pflegebedürftig geworden sind.
Diese Betroffenen können heute kaum noch langfristig in Krankenhäusern versorgt werden und eine Pflege zuhause ist ebenfalls nur selten möglich. Dennoch haben sie andere Wünsche und Bedürfnisse als die Bewohner einer klassischen stationären Altenpflegeinrichtung. Mit dem eigenes gestalteten und beispielsweise mit modernen Internetanschlüssen ausgestatteten Wohnbereich hat der ASB nun eine Umgebung geschaffen, in der junge Pflegebedürftige optimal versorgt und gleichzeitig angemessen betreut werden können. Dazu gehört auch ein besonders strukturiertes Freizeitprogramm mit Ausflügen zu Sportveranstaltungen, Kinobesuchen oder Grillabenden.
Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege wurden besonders ausgewählt und geschult, um den Bedürfnissen der jüngeren Pflegebedürftigen und den Anforderungen der anspruchsvollen Therapieansätze gerecht zu werden. Ein wichtiger Teil der Arbeit im Sonderpflegebereich für junge Pflegebedürftige ist auch die Kommunikation mit den Angehörigen. Sie sind oft schon jahrelang in der Betreuung ihrer Verwandten geübt und können auf eigenen Wunsch ein entscheidender Baustein in der Rundum-Versorgung sein. Gleichzeitig benötigen und erhalten auch die Angehörigen selbst Begleitung und Anleitung sowie einen guten Kontakt zu Ärzten, Pflegekräften und der Einrichtungsleitung.
Die Bewohner des spezialisierten Wohnbereiches für junge Pflegebedürftige kommen nicht nur aus Herne, sondern aus der gesamten Rhein-Ruhr-Region. Sie werden teils direkt aus Spezialkliniken oder Rehaeinrichtungen in das ASB-Haus verlegt, so dass eine unmittelbare professionelle Anschlusspflege gewährleistet werden kann.
Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz
Rund eine Million Menschen sind derzeit an einer Form der Demenz erkrankt. Dass diese Betroffenen eine besondere Versorgung benötigen hat der ASB Regionalverband Herne-Gelsenkirchen e.V. schon früh erkannt. In mehreren stationären Altenpflegeeinrichtungen wurden in den vergangenen Jahren spezialisierte Wohnbereiche geschaffen, in denen auf eine möglichst häusliche Umgebung und eine einfühlsame Betreuung der demenziell erkrankten Bewohner besonderen Wert gelegt wurde.
Alte Möbelstücke gehören genauso dazu wie ein besonders abgestimmtes Betreuungsprogramm, die enge Zusammenarbeit mit Neurologen und ein besonderer Kontakt zu den Angehörigen unserer Bewohner. Sie spielen selbstverständlich eine wichtige Rolle im Tagesablauf, denn ihre Erfahrungen mit Eltern oder Verwandten sind für uns der Rote Faden zur Persönlichkeit der uns anvertrauten Menschen. Viel Kontakt zwischen Bewohnern und ihren Angehörigen ist für uns wünschenswert, unsere Häuser stehen dafür immer offen.
Mit dem Wohn- und Betreuungszentrum "Lebensräume" im Herzen von Herne hat der Verband im Jahr 2007 eine Besondere Einrichtung zur Betreuung von demenzkranken Menschen eröffnet. Das Gebäude beherbergt drei Hausgemeinschaften von jeweils neun Bewohnern und wurde von Anfang an auf die Bedürfnisse von demenziell erkrankten Menschen abgestimmt. So gibt es große Fensterflächen, Rundwege innerhalb des Gebäudes und besondere Erinnerungshilfen an den Zimmertüren. Begleitung von Menschen mit Demenz heißt aber auch, schon während der familiären Pflege in den eigenen vier Wänden als Partner beratend zur Seite zu stehen.
Der ASB Regionalverband Herne-Gelsenkirchen e.V. betreibt dazu ein eigenes Infobüro, veranstaltet Gesprächs- und Informationsabende mit Betroffenen und schult pflegende Angehörige in speziellen Kursen zu neurologischen und pflegerischen Fragen. Dabei arbeitet der Verband eng mit spezialisierten Medizinern zusammen. Das Fachwissen und die Erfahrungen aus den spezialisierten Betreuungsund Pflegeangeboten für Menschen mit Demenz tragen wir gerne weiter: zu Betroffenen, interessierten Gruppen oder der Fachöffentlichkeit. Unsere Experten stehen gerne für Vorträge und Fachdiskussionen zur Verfügung.
Sonderpflegebereich „Gerontopsychiatrie“
Um ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen angemessen pflegen und betreuen zu können, gibt es im ASB Begegnungs- und Seniorenzentrum Minister Stein in Dortmund eine spezialisierte Gerontopsychiatrische Wohngruppe. Die gerontopsychiatrische Wohngruppe befindet sich im 3. Obergeschoss unseres Hauses und wurde speziell gestaltet.
Die Einzelzimmer mit Nasszellen werden ergänzt durch Gruppen- und Therapieräume sowie Gemeinschaftsräume für die Mahlzeiten. Die Zimmer verfügen über alle notwendigen technischen Ausstattungen und sind möbliert, können jedoch von unseren Bewohnerinnen und Bewohnern auch individuell gestaltet werden. Das Team in der Gerontopsychiatrischen Wohngruppe ist für diese Aufgabe besonders geschult. Neben einigen Pflegefachkräften für Gerontopsychiatrie sind hier Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger, Sozialarbeiter sowie verschiedene Therapeuten tätig.
Eine Vernetzung mit Neurologen, Psychiatern, Psychotherapeuten, Psychologen und ande-ren externen Fachleuten bringt zusätzliche Expertise in die Betreuungsarbeit. Professionelle Pflege, ein sicheres und individuell gestaltetes Umfeld und eine auf die Bewohnerinnen und Bewohner zugeschnittene Betreuung, die deren Erkrankungen berücksichtigt – das ist uns bei der Arbeit in dem spezialisierten Wohnbereich wichtig. Der Schlüssel dazu ist eine besondere Tagesstruktur, die aus Mahlzeiten, Therapieangeboten und individueller Ansprache der Bewohnerinnen und Bewohner besteht. Dabei wird im Rahmen der Ergotherapie für einige Bewohnerinnen und Bewohner unter anderem auch die Arbeit in einem speziellen Werkraum angeboten. Die Betreuung und Aktivierung findet auch an den Wochenenden statt.